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Im Test: Die Five Ten Camp Four Zustiegsschuhe

Einige Wochen lang habe ich die Camp Four von 5.10 nun schon in Benutzung. Ursprünglich angeschafft habe ich sie für einen Kletterurlaub in Arco (Gardasee), um dort die Zustiege zu meistern und eventuell um leichte Klettereien ohne Schuhwechsel zu machen. Letzteres ist jedoch nicht in die Realität umgesetzt worden. Warum? Das erfahrt ihr unter anderem auch in diesem Beitrag.

Optik und Sohle des Camp Four

Der Zustiegsschuh von 5.10 ist nicht mittelhoch, wie andere Modelle. Der Knöchel liegt frei, was aber auch nicht schlecht ist, wenn man ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit und ein „luftiges“ Gefühl mag. Dieses Gefühl wird übrigens verstärkt durch das geringe Gewicht, das die Schuhe auf die Waage bringen. Mit ihren 962 Gramm pro Schuh (sagt meine Küchenwaage) sind sie nur etwas schwerer als meine Joggingschuhe, die mit 752 Gramm und großen Meshgewebeeinsätzen schon extrem gewichtsoptimiert sind.

Five Ten Camp Four GesamtansichtFrisch aus der Verpackung: Die Camp Four Zustiegsschuhe von 5.10 (Fotos: JK).

Ebenfalls auffällig bei der Konstruktion der Sohle ist der Absatz, der im 2015er Modell des Camp 4 eingeführt wurde. Das Vorgängermodell hatte noch eine komplett gleich hohe Sohle ohne Absatz. Der Hintergrund dieser Änderung ist, dass der 5.10 Camp 4 auch gerne als Klettersteigschuh eingesetzt wird. Dabei hilft der Absatz, um auf Stahlstiften oder auf den gebogenen Stahlstufen zu stehen. Für den Einsatz im Gelände hat er eher weniger Bedeutung. Was mir im Vergleich zu einem Schuhmodell eines Kollegen auffiel: Die Sohle des Camp Four hat große „Noppen“, die an der Schuhspitze von einer durchgehenden Trittkante abgelöst werden. Damit kann man sehr gut über rutschige Steinplatten oder marmorierte schräge Stufen gehen. Bis zu einer erstaunlich hohen Neigung bietet das griffige Stealth-Gummi sicheren halt.

Sohle des Camp FourZiemlich noppige Angelegenheit: Die Sohle des Camp Four. Diese bietet durch den Steath Rubber jedoch perfekten Halt auf schrägen Platten.

Der Nachteil der Noppen und der abgerundeten Spitze ist jedoch, dass man keine gerade Kante hat, um Tritte beim Klettern gut anzutreten. Der klare Vorteil der Noppen ist aber die Griffigkeit im steinigen Gelände. Schuhe mit flacher steifer Sohle, die vielleicht noch in Kletterrouten gute Trittmöglichkeiten bieten, sind hier im Geröll eher im Nachteil, weil die Steine besser mit der Sohle wegrollen können.

Haltbarkeit der Five Ten Camp Four

Ich habe die Zustiegsschuhe von 5.10 nun erst sein 2 Monaten – über einen Langzeittest kann ich also noch nicht viel sagen. In dieser Zeit haben sie jedoch schon einiges mitgemacht. Ich war in Schuttfeldern unterwegs, bin durch kleine Wasserrinnen gelaufen und habe sie auch vor Schlamm nicht beschützt. Natürlich hinterläßt eine solche Behandlung Spuren am Leder und Gummi. Diese beschränken sich jedoch auf kleine Kratzer und sehr leichte Abnutzung der Sohle.

Klebestelle am Camp FourSolche Klebestellen sind oft die "wunden" Punkte, an denen sich der Schuh als erstes auflöst. Die Stealth Rubber Sohle ist hier aber gut verklebt und zeigt auch nach einigen Wochen noch keine Auslösungserscheinungen.

Die Verarbeitung der Schuhe erscheint mir sehr gut. Die Verklebung des Stealth Rubber ist auch an kritischen Stellen sehr gut und hält bei mir bisher durch. Die Sohle ist wie bei Kletterschuhen durchgehend bis über die Ferse gezogen, so dass sich die Schuhe wenig dehnen und eine gute Stabilität aufweisen. Ebenfalls hilfreich sind die Schlaufen an der Ferse, die das Anziehen der Schuhe erleichtern. Die Schnüren ist im oberen Bereich mit Metallösen und Kunststoffeinsätzen verstärkt, so dass hier das Leder nicht beansprucht wird – auch eine gute Einrichtung, die die Haltbarkeit der Schuhe verlängert.

Wasserabweisend, aber nicht wasserdicht

Die Camp Four sind von Haus aus nicht wasserdicht – so sagt es der Zustiegsschuhe von Five Ten. Praktisch würde ich sie aber zumindest als „wasserabweisend“ einstufen, denn zum einen ist die Sohle ringsum gut 3 cm hochgezogen, so dass man kleine Rinnsale problemlos damit durchwandern kann. Zum anderen ist die einzige Möglichkeit, wo Wasser direkt eindringen kann, der untere Bereich der Zunge. In der Praxis bin ich selbst durch 5-6 cm tiefe Wasserläufe gegangen, ohne dass ich nasse Füße bekommen habe. Irgendwann ist sicher auch das Leder durch, aber kurze „Eskapaden“ verzeiht der Camp Four ohne Probleme.

Five Ten Schuhe am See Den kleinen Spaziergang am See haben sich die Five Ten Schuhe redlich verdient. Kurze Kontakte mit Wasser machen auch keinerlei nasse Füße.

Fazit zum Five Ten Camp Four

Insgesamt ergibt sich ein positives Bild für den Zustiegsschuh von Five Ten. Ich denke, Kletterschwierigkeiten bis UIAA 3 sind mit dem Schuh in den meisten Fällen kein Problem, aber wenn die Tritte kleiner werden, ist der Zustiegsschuh von Five Ten nicht mehr so gut geeignet. Hier muss man aber auch selbst einschätzen, was man mit den Schuhen machen möchte. Für mich stand ganz klar der Zustieg und das Wandern im steinigen Gelände im Mittelpunkt – und hier hat sich der Five Ten Camp Four bestens bewährt. Auch kurze Kontakte mit Wasser hat er ausgehalten. Und einmal war sogar 30 Minuten Joggen mit dem Schuh angesagt, was auch kein Problem war, weil er eben die – zwar steife – aber vorne abgerundete Sohle aufweist. So kann man sehr gut abrollen. Mich hat vor allem die gute Haftung des Stealth Rubber beeindruckt. Ich habe zum Testen bewußt Stellen beim Zustieg ausgesucht, die abgespeckt und stark geneigt waren, aber selbst diese kann man mit dem Camp Four gut laufen. Bei der Beobachtung von Kollegen mit normalen Sportschuhen war häufiger mal ein Ausrutscher zu sehen. Ich kann für den Camp Four insgesamt also eine Empfehlung aussprechen. Bei mir ist er auch als leichter Wanderschuh ständig in Gebrauch.

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